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A review by lucardus
Märzgefallene by Volker Kutscher
4.0
Wenn ich hier vier Sterne gebe, dann vor allem, weil Kutscher mit den Rath-Krimis eine Epoche beleuchtet, die das Krimi-Publikum normalerweise nicht kennt. Wie Rath in dieser Reihe die Weimarer Republik erlebt, dann den Übergang zum Dritten Reich, das ist schon gut gemacht, zumal Rath kein "Held" des Widerstandes ist, sondern ein eigensinniger, oft auch unsympathischer Typ, der mit Politik nichts am Hut haben will. Zumindest hat er das bis zu diesem Band weitgehend vermeiden können. Mich interessiert weniger das kriminalistische, das letztlich auch nur den üblichen Gepflogenheiten eines Krimis folgt; Mord, Tätersuche und Bestrafung der Schuldigen. Hier zählt der Hintergrund, wenn ich auch persönlich wenig Neues über die Zeit der Machtergreifung erfahre, aber es ist lobenswert, dass Kutscher nicht bei der Machtergreifung haltmacht, wie es wohl ursprünglich geplant war und Gereon Rath als Kriminalbeamten bis ins Dritte Reich begleitet. Das dürfte interessant werden, wie sich Rath in dieser Umgebung einer Dikatur durchmogeln wird.
Abzüge gibt es für die mir persönlich zu vielen inneren Monologe, in denen sich die Figuren, damit es auch jeder versteht, oft Dinge durch den Kopf gehen lassen, die ich als Leser auch zwischen den Zeilen lesen könnte. Es mag sein, das Kutscher bei seiner Haupt-Leserschaft wenig Applaus für "schöne Sprache" zu erwarten hat, aber insgesamt würde mir das den Genuss doch versüßen, so bin ich manchmal schon gelangweilt beim Lesen, wenn oft recht belanglose Gedankengänge für den Popcorn-Leser schön vorgekaut werden. Auch wiederkehrende Nebendarsteller, wie der Gangsterboss Marlow bleiben leider eher blass und ohne Tiefe.
Also nochmal, die 4 Punkte sind für die Reihe insgesamt, für das Setting und, ja, auch für den Teilzeit-Arsch Gereon und natürlich seine Charlotte.
Abzüge gibt es für die mir persönlich zu vielen inneren Monologe, in denen sich die Figuren, damit es auch jeder versteht, oft Dinge durch den Kopf gehen lassen, die ich als Leser auch zwischen den Zeilen lesen könnte. Es mag sein, das Kutscher bei seiner Haupt-Leserschaft wenig Applaus für "schöne Sprache" zu erwarten hat, aber insgesamt würde mir das den Genuss doch versüßen, so bin ich manchmal schon gelangweilt beim Lesen, wenn oft recht belanglose Gedankengänge für den Popcorn-Leser schön vorgekaut werden. Auch wiederkehrende Nebendarsteller, wie der Gangsterboss Marlow bleiben leider eher blass und ohne Tiefe.
Also nochmal, die 4 Punkte sind für die Reihe insgesamt, für das Setting und, ja, auch für den Teilzeit-Arsch Gereon und natürlich seine Charlotte.