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A review by leas_bookworld_
Der gute Mensch von Sezuan by Bertolt Brecht
5.0
Die meisten haben schon mal von diesem Buch gehört. Der Klassiker von Berthold Brecht ist sehr berühmt und veranschaulicht das Denken der Gesellschaft. Im Vordergrund dieser Geschichte steht die Moral. Es wird die Frage in den Raum geworfen, ob es auf dieser Erde überhaupt einen guten Menschen gibt. Wie soll man gut sein, obwohl alles so teuer ist? Was zeichnet einen guten Menschen aus? Ist es überhaupt möglich, ein guter Mensch zu sein? Die Erkenntnis: Jeder Mensch braucht eine solche doppelte oder gespaltene Persönlichkeit, um in dieser Welt zu überleben.
Brecht mag einer der innovativsten und einflussreichsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts gewesen sein, aber sein Hauptanliegen war es, das Publikum zuerst zum Nachdenken zu bringen, anstatt es einfach auf einer emotionalen Ebene anzusprechen. Das Werk, welches er als überzeugter Kommunist in den schwierigen Jahren seines Exils während der Nazizeit geschrieben hat, ist sowohl eine wichtige Reflexion über das Verborgene des Bösen als auch eine scharfe Anklage gegen die Verwerfungen des Kapitalismus, der auch dank der Kriegsordnung seinen Höhepunkt erreicht hat.
Das Ende des Stückes ist relativ offen. So wird der Leser zum Nachdenken angeregt. Berthold Brecht erschafft mit diesem Werk ein Stück, dass nachklingt. Ein Stück, dass nachdenklich macht und den Leser über Gesellschaft, Moralvorstellungen und das Gut und Böse grübeln lässt.
Alles in allem fand ich, dass dieses Stück dem Leser ein sehr interessantes Aufeinanderprallen von Idealismus und düsterer Realität präsentiert. Es scheint, als ob das Gute eine Menge Pragmatismus und Lebenserfahrung braucht, um nicht zu scheitern. Und um zu verstehen, dass jede Handlung Konsequenzen hat, selbst die, die im Moment gut erscheinen mag. Die gute Tat, die man jetzt vollbringt, könnte es einem in Zukunft sehr viel schwerer machen, weiterhin Gutes zu tun
Spoiler
Shen Te ist wie jeder Mensch ein Opfer ihrer Umstände, aber sie ist trotz dieses Lebens eine gute Seele. Doch dann merkt sie, dass das nicht funktioniert. Ihre bis dahin aufrecht erhaltene Gutmütigkeit ist rein und unmittelbar. Es ist eine naive und gedankenlose Güte, eine, die nicht vorausplant, die nicht berücksichtigt, dass andere Menschen vielleicht nicht gut sind, und das macht es anderen natürlich leicht, sie auszunutzen. Die Güte von Shen Te ist daher unmöglich aufrechtzuerhalten. Brecht zeigt uns, dass ein Mensch nicht nur ein guter oder nur ein schlechter Mensch sein kann. Shen Te steht für Güte und moralische Reinheit, die so radikal sind, dass sie unrealistisch und unvereinbar mit der heutigen Welt sind. Shui Ta steht für gesunden Menschenverstand, wie ihn die kapitalistische Gesellschaft verlangt, aber da er ein verdorbenes Herz hat, endet er an der Grenze zur Grausamkeit.Brecht mag einer der innovativsten und einflussreichsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts gewesen sein, aber sein Hauptanliegen war es, das Publikum zuerst zum Nachdenken zu bringen, anstatt es einfach auf einer emotionalen Ebene anzusprechen. Das Werk, welches er als überzeugter Kommunist in den schwierigen Jahren seines Exils während der Nazizeit geschrieben hat, ist sowohl eine wichtige Reflexion über das Verborgene des Bösen als auch eine scharfe Anklage gegen die Verwerfungen des Kapitalismus, der auch dank der Kriegsordnung seinen Höhepunkt erreicht hat.
Das Ende des Stückes ist relativ offen. So wird der Leser zum Nachdenken angeregt. Berthold Brecht erschafft mit diesem Werk ein Stück, dass nachklingt. Ein Stück, dass nachdenklich macht und den Leser über Gesellschaft, Moralvorstellungen und das Gut und Böse grübeln lässt.
Alles in allem fand ich, dass dieses Stück dem Leser ein sehr interessantes Aufeinanderprallen von Idealismus und düsterer Realität präsentiert. Es scheint, als ob das Gute eine Menge Pragmatismus und Lebenserfahrung braucht, um nicht zu scheitern. Und um zu verstehen, dass jede Handlung Konsequenzen hat, selbst die, die im Moment gut erscheinen mag. Die gute Tat, die man jetzt vollbringt, könnte es einem in Zukunft sehr viel schwerer machen, weiterhin Gutes zu tun